Der „Schmitzhoff“ in Vettelschoß auf einem Bierdeckel.
Die Begründer und der Namengeber von Kretzhaus.
Vor 125 Jahren wurde die Basalt-Actien-Gesellschaft (BAG) gegründet.
Von H.H.Mohr
Der 1998/1999 von einer heimischen Brauerei aufgelegte Bierdeckel zeigt den ehemaligen und so genannten „Schmitzhoff“ in Vettelschoß. Die frühere Hofstatt konnte 2005 von der Kommune käuflich erworben werden und wurde nach aufwändigen Renovierungen am 31.10.2009 als das ansprechende Dorfmuseum von Vettelschoß eröffnet. Es ist das zweitälteste Objekt im Gemeindegebiet von Vettelschoß. Die Grafik auf dem Bierfilz stammt von dem am 04. April 2003 im Straßenverkehr tödlich verunglückten Heimatforscher, Heimat-Zeichner und Heraldiker Adalbert Nikolaus Schmitz aus Krumscheid (Gemeinde Leubsdorf, Verbandsgemeinde Linz).
Abbildung 01
Das älteste noch bestehende Gebäude in der Gemeinde Vettelschoß ist die schmucke St. Bernhardus-Kapelle in Willscheid von vor 1570. Sie ist seit ewigen Zeiten mit dem altbekannten „Jerusalemkreuz“ versehen, das auf die Kreuzzüge zurückgeht. Die eigentliche Bedeutung für Willscheid ist nach wie vor ungeklärt. 1972 wurde dem Haubentürmchen noch ein Hahn aufgesetzt. Der Hahn hatte vormals Unheil abwehrende Funktionen (gegen Blitz und Hagel), wurde dann im christlichen Sinne das Symbol der Wachsamkeit und des Volksglaubens.
Im „Dom zu Willscheid“ hängt die „Sankt-Bernhardus-Glocke“ von „MATTHIVS COBELENZ“ aus dem Jahr 1785, die heute nur noch zu traurigen Anlässen oder zum jährlichen „Bernhardusfest“ (jeweils um den 20. August eines jeden Jahres) inständig geläutet wird. Vom Vater („ANTONIUS COBLENTZ“) dieses Glockengießers stammt die 1719 in Köln gegossene „Mettglocke“ (ehemals „Capitelsglocke“) im Dom zu Köln. Der Domglöckner rief damit früher die Läutemannschaften für die Großglocken im Südturm des Kölner Domes zusammen.
Die bejahrteste Kapelle im Gemeindegebiet von Vettelschoß wäre die St. Michaels-Kapelle in Vettelschoß von vor 1550 gewesen, wenn sie nicht nach den schweren Kriegsschäden 1945/1946 gänzlich abgerissen worden wäre. Ihr Glöckchen und das in Willscheid bezweckten nicht nur immer „lachend“ zum Gebet zu rufen, sondern wurden von den Bewohnern im Laufe der Jahrhunderte auch zum „Feuerläuten“ oder „Sturmläuten“ genutzt, wenn die jeweilige Bürgerschaft sich durch Überfälle, Natur- oder Brandkatastrophen bedroht fühlte. Diese globalen Alarmierungen haben in der „guten alten Zeit“ zwischen Willscheid und Vettelschoß immer wirksam und hilfreich funktioniert.
Einst gut situierte Bevölkerungsschichten tranken die „Hopfenkaltschale“ aus oft reichlich verzierten Bierseideln oder Bierhumpen aus Steingut (das aus dem Kannenbäckerland im Westerwald stammte) oder aus Kristall mit Deckeln aus Zinn oder Silber. Die Mehrzahl der Biertrinker benutzte allerdings einfache Gläser oder Krüge (Steinkrüge) und als Untersetzer dienten Blankobierdeckel, die nach wie vor auch zum Abdecken der Trinkgefäße in Biergärten verwendet werden.
1880 stanzte eine Kartonagenfabrik bei Magdeburg entsprechende „Bierglasuntersetzer“ aus Pappe und druckte verschiedene Motive auf die Bierfilze. Schließlich erfand eine Firma aus Dresden 1892 den Vorläufer des heutigen Bierdeckels als Flyer und Werbeträger, aber auch für Sinn- oder Merksprüche. Runde Bierdeckel sind im Vergleich zu den quadratischen in der Mehrzahl. Die „Bierfuizl“ – wie man in Bayern zu sagen pflegt – machen sich in den Gasthäusern aber auch als Notizblock oder oftmals als Rechnung für den Verzehr dienstbar. Das „Anschreiben“ in den Wirtshäusern nennt man im Rheinland „einen Deckel machen“. Der auf das Glas oder auf den Krug gelegte Bierdeckel signalisiert der Bedienung, dass der Gast kein weiteres Bier mehr trinken möchte.
Ein Politiker stellte 2003 unter dem Schlagwort „Bierdeckelsteuer“ sein Konzept zur Steuerreform vor. Die Steuererklärung sollte demnach so verkürzt werden, dass sie auf einen Bierdeckel passte.
Der „Schmitzhoff“ ist vermutlich zwischen 1694/1695 und vor 1720 (nach dem Dreißigjährigen Krieg und der Pestzeit) entstanden und geht wahrscheinlich auf Johann Anton Kurtenbach aus Vettelschoß († in Vettelschoß, beerdigt am 18.04.1720 in Neustadt) und seiner Ehefrau Agnes geb. Schmitz aus Vettelschoß († in Vettelschoß, beerdigt am 14.07.1722 in Neustadt) zurück. Die Apokalyptischen Reiter mit Krieg, Hunger, Pest und Tod hatten auch Vettelschoß nicht verschont. Im Juli und August 1715 wurde Vettelschoß von der Pest heimgesucht, von Februar bis Mai 1716 die ganze Umgebung. Die Pest-Karren waren die finsteren Symbole dieser Zeit, als der „schwarze Tod“ ganze Ortschaften und Landstriche entvölkerte, um die man weinte wie um seine Verwandten. Danach gab es die Missernten und Hungersnöte (1817 und 1845 bis 1848).
Abbildung 02
Johann Anton Kurtenbach amtierte in jener Zeit als Landgerichtsschöffe des kurkölnischen Amtes Altenwied und als Sendschöffe der Pfarrei St. Margaretha in Neustadt. Er ist uns aber auch als Mitbegründer der St. Matthias-Bruderschaft des Amtes Altenwied überliefert, die erstmals am 16.05.1722 eine neuntägige Fußwallfahrt von der St. Bartholomäus-Pfarrkirche in Windhagen zum vorgeblichen Apostelgrab nach Trier durchführte, doch Johann Anton Kurtenbach war zwei Jahre vorher verstorben.
Einiges spricht dafür, dass der stattliche „Schmitzhoff“ in Vettelschoß aus einem kleinen, womöglich dem elterlichen Bauernhaus des Johann Anton Kurtenbach entstanden ist, das aufgestockt und erweitert wurde. Diese Annahme wird bestärkt durch den seinerzeit üblichen offenen Kamin von 1640, der um die Jahrhundertwende womöglich durch die Renovierung des alten Gehöfts weichen musste. Ein noch bestehender Schornstein ist mit der Jahreszahl 1787 versehen.
Abbildung 03
Vettelschoß gehörte früher als „halbe Hun- oder Honschaft“ (blieb aber eigenständig und hatte auch seinen eigenen Hun- oder Honschaftsvorsteher) zur Hun- oder Honschaft Lorscheid. Als Hun, Schöffe und Förster der „Hunschaft Vettelschoß“ war bis 19.11.1737 Servas (Severin) Kretz († in Kalenborn, beerdigt am 16.02.1771 in Neustadt) im Amt. 1734 hatte er in der St. Antonius-von-Padua-Kapelle in Etscheid seine Anna Helena Jüngers (Jünger) geheiratet, die in Kalenborn verstarb und am 14.03.1783 in Neustadt beerdigt wurde. Aus der Ehe gingen 9 Kinder hervor.
Die Gerichtsstätte unseres Gefildes befand sich 1217 auf der erstmals 1187 erwähnten Neuerburg im Fockenbachtal und wurde später auf die Burg Altenwied verlegt; denn Zeugen mit dem Wohnplatz „Lorscheid“ (Lohr-Scheid/Lorschit/Lorscheidt/Leuscheid), der als Weide-/Gras-/Waldplatz auf einer waldreichen Anhöhe zwischen zwei Tälern gedeutet wird, traten 1217 auf der Neuerburg in Erscheinung. Im Jahr 1340 gab es im kurkölnischen Amt Altenwied bereits die „hunzaf“ Lorscheid.
Über den ältesten Sohn von Servas Kretz namens Ägidius Kretz (1738 – 1818) und dessen Tochter Anna Elisabeth mit ihrem unehelichen Sohn Ägidius (1798 – 1879) gelangen wir genealogisch zu Anton Kretz (1826 – 1899), der uns auch mit den Schreibweisen „Cretz“ oder „Krätz“ überliefert ist und dessen Wiege in Kalenborn, Kalenborner Straße 98, stand.
Schon mit 16 Jahren (1843/1844) musste der „Kretzen Tünn“ als Fuhrmann im Steinbruch „Minderberg“ („Mendeberg“) anfangs mit einem Ochsengespann, dann mit einem einspännigen Pferdefuhrwerk, das „schwarz-blau-graue Gold“ des Westerwaldes zu den Holzschiffen an den Rhein karren.
Der für die Heimatgeschichte von Vettelschoß „legendäre“ Anton Kretz – erst einmal Ackerer wie sein Vater, dann einfacher Fuhrknecht/Fuhrmann mit einer Tageslöhnung und schließlich Fuhrunternehmer der Basalt-Actien-Gesellschaft (BAG) im Alleinbetrieb und Namengeber von „Kretzen-Haus“ bzw. „Kretzhaus“ – blieb zeitlebens ein leidenschaftlicher und konversationsfreudiger Schankwirt in seiner nach 1860 erbauten „Gastwirtschaft Kretzhaus“ (die man auch „Sonnenhof“ nannte) in Kalenborn, Notscheider Straße 1, die anfangs nur aus zwei schlichten Zimmern bestand. Sie wurden auch als Wohn-, Schlaf- und Gastraum genutzt. Zum Ausschank kamen zunächst nur Schnäpse und die „Fuhrmannshalven“ (ein durstlöschendes „Eigengewächs“ mit viel Wasser).
Wahrscheinlich 1865 – wie am „Hummelsberg“ (Hargarten) – haben die Gebrüder Jan Goedkoop (Kaufmann und Reeder, † 02.10.1901) und Wouter Goedkoop (Kaufmann und Steinbruchbesitzer, † 23.02.1892) aus Amsterdam unter Beteiligung der Firma Dominikus Zervas & Söhne aus Brohl bzw. Köln mit dem systematischen und manuellen Abbau des begehrten Basalts am „Wölsberger Kegel“ („Wühlberg“) in Vettelschoß mit Arbeitern aus der Gemeinde – der vorherigen „halben“ Hun- oder Honschaft Vettelschoß – den Anfang gemacht. Seit 1884 erfolgte die Ausbeutung des Basalts am „Wöls- oder Willscheiderberg“ offensichtlich nur durch die Firma Zervas & Söhne. Die Gemeinde Vettelschoß hatte damals knapp 500 Einwohner.
Vor fast 125 Jahren – am 02.06.1888 wurde unter Führung des Kölner Steinbruchbesitzers Wilhelm Zervas die „Basalt-Actien-Gesellschaft“ gegründet. Nach dem Beschluss der Generalversammlung vom 25.03.1891 verlegte man den Gesellschaftssitz von Köln (mit einer Zweigniederlassung in Rotterdam) nach Linz. Acht der elf Gründungsmitglieder waren Holländer. Die Gemeinde Vettelschoß galt in jener Zeit noch als „steinreich“, aber ansonsten war sie „geldarm“, ja bettelarm.
Als der Basaltabbau – vor allem aus dem erstklassigen Säulensteinbruch am „Wöls- oder Willscheiderberg“ in Vettelschoß und aus dem Steinbruch am „Mehrberg“ oder „Meerberg“ bzw. „Düstermich“ – so richtig florierte, baute Anton Kretz an seinem kleinen Häuschen in „Oberkalenborn“ die Stallungen für 10 bärenstarke und gepflegte Rösser (es waren wohl ausdauernde und gutmütige Haflinger), um mit seinen herangewachsenen Söhnen größtenteils die Basalt-Transporte für die BAG von der „Kalenborner Höhe“ an den Rhein zu übernehmen, wo das „Gestein für die Ewigkeit“ in betriebseigene hölzerne Rheinkähne verladen wurde.
Das Basaltgestein beförderten zunächst die ortsansässigen Bauersleute in zweirädrigen, dann vierrädrigen Ochsenkarren oder/und Pferdefuhrwerken auf schlechten und schwierigen Wegen nach Linz. Es war schon damals überwiegend für das fast „gesteinslose“ Holland bestimmt und wurde vor allem zur Schleusen- und Küstenbefestigung sowie zur Trockenlegung der „Zuiderzee“ benötigt. Die Säulen bzw. „Blauw- oder Hoeksteen“ (Blau- oder Ecksteine) waren in den Niederlanden als Wasserbausteine unerlässlich.
Im Jahr 1871 erfuhr die „Gastwirtschaft Kretzhaus“ ihre erste Erweiterung. Es kam auch ein Tanzsaal, der allerdings nicht mehr als zwanzig Quadratmeter groß war, hinzu. Zum Schnaps trat nun auch die Verabreichung von Bier und Käse-Brötchen. Später gab es Schinken-Schnittchen und Eierkuchen. Das erste Fässchen Bier trug die Ehefrau des Gastwirts auf dem Kopf balancierend aus der Brauerei Steffens im Kasbachtal nach Hause, wofür sie drei Stunden unterwegs war.
Abbildung 04
Die gleiche Zeit brauchte der Bäcker namens Aufdemgraben aus Linz, der in einem karierten Kissenbezug täglich 50 Brötchen „per pedes“ oder auf „Schusters Rappen“ nach Kalenborn in die „Gastwirtschaft Kretzhaus“ lieferte.
Den Jungmännern, die in Linz zur Musterung gewesen waren, kreierte Anton Kretz einen „Spezialtrunk“, der aus Zuckerwasser mit Rum bestand und im Halbliterglas auf den Schanktisch kam. Das dafür erforderliche Trinkwasser war mitunter knapper als der hochprozentige Schabau; denn es musste am „Arnsborren“ – unweit des „Mehrberges“ – in Eimern, Bütten, Kannen oder Krügen gefasst und meistens von den Frauen entweder getragen oder mit Schubkarren und Handwagen („Bollerwagen“) zur Schankstube in „Oberkalenborn“ transportiert werden.
Der Sohn der Eheleute Anton Kretz und Maria Anna geb. Lewen mit dem biblischen Vornamen „Jakob“ (Jakob Kretz bzw. „Kretz Köbes“, * 08.10.1869 in „Kretzhaus“, Gemeinde Vettelschoß, † 21.11.1938 in Kretzhaus, Gemeinde Linz, Asbacher Straße 27), der vom einfachen „Fuhrknecht“ zum Lokomotivführer der BAG avancierte, zählt mit Matthias Hönscheid (Asbacher Straße 43) durch den Bau ihrer Einfamilienhäuser (1895/1896) zu den ersten Siedlern und den Begründern von „Kretzhaus“ (Ortsteil der Stadt Linz). Kretzhaus zählt 129 Einwohner (Stand: 07.01.2013) unter Berücksichtigung der Bewohner des Seniorenzentrums „Linzer Berg“ in Kretzhaus, Asbacher Straße 35.
Ausschlaggebend für die Verwirklichung der Bahnstrecke von Linz bis Flammersfeld bzw. bis Altenkirchen (Eröffnung am 30.09.1912/01.10.1912) war letztlich die 1902 von der BAG abgegebene Absichtserklärung gegenüber der Königlichen Eisenbahndirektion zu Köln, dass sie aus ihren Steinbrüchen auf der „Kalenborner Höhe“ jährlich 150.000 Tonnen an Basalt (Säulen und anderes Material) mit der Bahn (Reichsbahn) an den Rhein befördern lassen wolle. Die Gemeinde Vettelschoß erhielt dadurch zwei Bahnhöfe (Kalenborn und Vettelschoß), auf denen mit der separaten Verladerampe „Am Rampen“ in Kalenborn jahrzehntelang Basalt oder Basaltprodukte (auch vom Schmelzbasaltwerk in Kalenborn, der jetzigen Kalenborn Kalprotect GmbH & Co.KG) in Waggons der Reichsbahn bzw. Bundesbahn verladen wurden.
Die Basaltindustrie ist für die Gemeinde Vettelschoß seit 1975 Geschichte. Zum 31.12.1974 erfolgte die Stilllegung des Steinbruchs bzw. der Betriebsstätte am „Wöls- oder Willscheiderberg“. Bereits 1935 war der 1914/1915 eröffnete Steinbruch am „Geißenhügel“ und 1939/1940 der am „Türkenhüvvel“ ausgebeutet. Der „Geißenhüvvel“ wurde später zugeschüttet und am „Türkenhügel“ oder „Türkischen Hügel“ – dem derzeitigen „Blauen See“ – tummeln und vergnügen sich in den Sommermonaten zahlreiche Badegäste. Er ist von der Gemeinde Vettelschoß zu einem gern besuchten Freibad umgestaltet worden. Und der Gumpen am „Wöls- oder Willscheiderberg“ dient als Wasserreservoir. Die Besichtigung dieser „Landschaftsruine“, wo vor hundert Jahren noch ein Arbeiterheer aus nah und fern im Brotberuf stand, lohnt sich für alle Altersschichten. – In der prosperierenden Gemeinde Vettelschoß sind inzwischen 3.453 Bürgerinnen und Bürger (Stand: 07.01.2013) wohnhaft.
Bildtexte:
1.In der „Privat-Brauerei-Steffens“ im Kasbachtal (die Brauerei geht auf Franz Wilhelm Steffens im Jahr 1866 zurück) sind die Braukessel schon lange kalt und leer. Seit dem 01.07.2010 kamen die Steffens-Biere aus dem „Gießener Brauhaus“, das 2011 insolvent war und zum Jahreswechsel (2012/2013) von der „Gießener Privatbrauerei“ übernommen wurde. Von dort kommen nunmehr die „Gerstensäfte“ unter den geläufigen „Steffens“-Marken für die hiesige Region.
2.Das Dorfmuseum in Vettelschoß, Hauptstraße 21.
3.Johann Matthias Schmitz († 02.06.1853 in Vettelschoß) mit der am 24.11.1821 in der Pfarrkirche St. Laurentius in Asbach geheirateten damaligen jungen Witwe Anna Maria geborene Limbach mit erwachsenen Kindern. Das Ehepaar Schmitz/Limbach hatte fünf Kinder (zwei Söhne und drei Töchter), die auf dem „Schmitzhoff“ in Vettelschoß geboren wurden. Johann Matthias Schmitz war der Letzte, der den erstmals 1415 überlieferten „Kanoniehof“ bzw. „Willscheiderhof“ in Willscheid bewirtschaftete und ist wohl der 5. Eigentümer des „Schmitzhoffs“ in Vettelschoß gewesen. Der Volksmund vertritt die Ansicht, dass der erste Träger des Namens „Schmitz“ – dem „rheinischen Uradel“ – von Beruf ein Schmied gewesen sei!
4.Stallung, Wohnhaus und „Gastwirtschaft Kretzhaus“. An der Haustür ist der betagte Anton Kretz erkennbar und vor ihm haben sich seine Enkel postiert. Eine vorgefahrene Hochzeitsgesellschaft drängt sich in den Vordergrund. Am Haus weist ein Schild mit Pfeil „Nach Notscheid“. Auf dem anderen steht: „Kretzhaus, Gem.(einde) Vettelschoß, Bürgermeist.(erei) Neustadt, Kreis Neuwied, Regier.(ungs) Bez.(irk) Koblenz. Landwehrbez.(irk) Neuwied, Hauptwehramt Neuwied.“ Die Aufnahme dürfte vor 1898 entstanden sein. Dieses Anwesen, das sich Anton Kretz in Kalenborn, Notscheider Straße 1, aufbaute und im „Beschuss“ vollständig zerstört wurde, war nur einen Steinwurf vom Wohnhaus seines Sohnes (Jakob Kretz) entfernt.