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Die ersten Kindergärten in der Gemeinde Vettelschoß

 

Sie waren zwar „Babies“ der NSV, aber generell sehr beliebt

 

Von H.H. Mohr

 

Der erste Kindergarten in Deutschland

 

„Erziehung zur Selbständigkeit durch Selbsttätigkeit im frühen Kindesalter“ lautete die neue Erziehungsmethode für Kleinkinder der italienischen Ärztin, Hochschullehrerin und Pädagogin Maria Montessori (* 31.08.1870, † 06.05.1952), die als erste Italienerin 1896 in Rom den medizinischen Doktorgrad erwarb.

Ihre Gedanken zur Kleinkindererziehung wurden um 1907 populär und setzten sich vor allem für die vorschulische Erziehung – aber auch im schulischen Bereich – und nicht zuletzt in Deutschland durch. Das von ihr entwickelte didaktische Entfaltungsmaterial, welches in Anlehnung an in Hilfsschulen gebräuchliche Arbeitsmittel war, sollte zur Verstärkung der kindlichen Konzentrationsfähigkeit führen.

Es stand im Gegensatz zu dem von Friedrich Fröbel konzipierten Kindergartenmaterial, das von der isolierten Sinneserziehung mit handfertigen Übungen an besonderen Lerngerätschaften propagiert wurde. Da die Nationalsozialisten die Montessori-Kinderhäuser und -Schulen 1934 schließen ließen, war die Verbreitung des Montessori-Gedankens zunächst unterbrochen.

Der Pädagoge Friedrich Wilhelm August Fröbel (* 21.04.1782 in Oberweißbach, † 21.06.1852 in Marienthal im Thüringer Wald) entdeckte nach vielerlei beruflichen Umwegen und mehreren Begegnungen mit dem Schweizer Johann Heinrich Pestalozzi (* 1746, † 1827, Pädagoge und Wegbereiter der modernen Volksschule) an der Grunerschen Musterschule in Frankfurt/Main seinen Erzieherberuf.

Über Berlin, wo er die neuen Kinderbewahranstalten kennenlernte, kehrte er 1837 nach Thüringen zurück und errichtete in Blankenburg eine „Anstalt zur Pflege des schaffenden Tätigkeitstriebes“. Eigentlich wollte er damit die Herstellung und den Vertrieb von „Spielgaben“ und „Beschäftigungsmitteln“ wie Ball, Kugel, Walze und Würfel als „Baugaben“ bezwecken.

Seit 1840 strebte Fröbel einen „Allgemeinen deutschen Kindergarten“ an. Bereits 1839 bildete er „Kinderführer“ aus und schuf die Grundlage für den Beruf der Kinderpflegerin, -gärtnerin und Jugendleiterin.

1851 wurden die Kindergärten in Preußen als „atheistisch“ und „demagogisch“ verboten, weil es zu einer Verwechslung mit Fröbels Neffen – dem Publizisten und linksdemokratischen Politiker Julius Fröbel – gekommen sein soll. Erst 1860 sind die Kindergärten wieder zugelassen worden.

Friedrich Fröbel gilt als Begründer des ersten Kindergartens in Deutschland und als Entdecker des Ganzheitsprinzips für die Pädagogik. Er erweiterte und vertiefte die Kleinkinderpädagogik auf der Grundlage der von Pestalozzi vertretenen Erziehungsidee „Hilfe zur Selbsthilfe“ – „Förderung der menschlichen Kräfte, die Notwendigkeit der Selbsttätigkeit des Kindes, das Anknüpfen an den Spieltrieb und an das Interesse des Kindes“.

Die seinerzeitige Ausbildung zur Kindergärtnerin (Hortnerin) – ein sozialpädagogischer Frauenberuf zur Erziehung und Pflege von Klein- und Schulkindern in Kindergärten und -horten, Kinderheimen, Internaten (kommunale, private oder konfessionelle Einrichtungen) und in der Familie – dauerte nach 10jähriger Schulzeit und Besuch von Kindergärtnerinnen-Seminaren (das Mindestalter war 17) zwei Jahre.

Der Beruf „Kindergärtnerin“ ist in Deutschland seit 1910 staatlich anerkannt. 1928 wurde er in Kindergärtnerin und Hortnerin erweitert. „Kindergärtnerin“ als Berufsbezeichnung ist zwar überholt, wird aber umgangssprachlich auch heute noch für die Erzieherin verwendet.

 

Die ersten Kindergärten in der Gemeinde Vettelschoß

 

Ihre Einrichtungen in Kalenborn und Vettelschoß gehen auf Initiativen der damaligen Ortsgruppenleiter der NSDAP (Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiter-Partei), Fred-August Rohde bzw. Kurt Förster (Kretzhaus/Kalenborn) sowie Anton Knopp (Vettelschoß), zurück. Sie waren „Babies“ der NSV (Nationalsozialistischen Volkswohlfahrt) und wohl mehr „Kinderverwahrstätten“. Die wenigen Fotos, die erhalten geblieben sind, erzählen aus längst vergangenen Tagen und bewahren uns vor dem Vergessen. Es ist dem Autor bisher nicht gelungen, Bilder über den ersten Kindergarten in Vettelschoß aufzuspüren!

Um diese Zeit hatte sich Egidius Bieger – der beliebte Lehrer in Kalenborn und der erste Ortsgruppenleiter in der Gemeinde Vettelschoß – bereits vom „Saul“ zum „Paul“ bzw. vom Saulus zum Paulus geläutert. Er opponierte und konspirierte schließlich offen gegen das Hitler-Regime. Dafür wurde er von seinen Parteigenossen heftig schikaniert und denunziert sowie bis Kriegsende und dem Ende des Nazi-Spuks in Wehrmacht-Uniform „gesteckt“.

Im heimischen Gefilde gab es in jenen Tagen – aber auch wegen der vorherrschenden großen Erwerbslosigkeit in Deutschland – für das weibliche Geschlecht meist nur eine Beschäftigung im Haushalt oder in den elterlichen „Klitschen“. Die schulische und weiterbildende Situation der Mädchen und vor allem auf dem Lande war miserabel und ihre Zukunft wie bisher perspektivlos. Viele unserer erzkonservativen Altvordern – meist kleine Bauersleute, die eine schlichte Landwirtschaft betrieben und jährlich ums Überleben kämpften, oder malochende Arbeiter, die in den Quarzitgruben oder Steinbrüchen im Brotberuf standen – hielten noch immer eine Berufstätigkeit von Frauen für verpönt.

Das Angebot der in Berlin mit Schwesternschaft, Säuglings- und Mütterfürsorge und zuständig für die Wohlfahrtspflege und Armenfürsorge in Deutschland am 03.05.1933 gegründeten NSV, auch Kindergärten in Kalenborn und Vettelschoß zu errichten, kam für wenige junge und oft beneidete Mädchen in Kalenborn, Oberwillscheid und Vettelschoß völlig überraschend.

Ohne längere Überlegungen nahmen sie diese einmalige Chance wahr, um einen „Traumberuf“ zu ergreifen. Die Eröffnung der Kindergärten fand – unter den Ehefrauen und Müttern, deren Männer bereits zum Kriegsdienst einberufen waren oder kurz davor standen – in dieser ländlichen Tristesse eine vorher nicht erwartete Resonanz.

Die ersten Kindergärten in Kalenborn und Vettelschoß öffneten nach einer relativ kurzen Vorbereitungs- und Anlaufzeit und quasi aus dem Nichts im Sommer/Herbst 1938 ihre Pforten. Der Zulauf an Kindern von zwei bis zehn Jahren war überwältigend. Tagtäglich vertraute man den jungen Mädchen – bar einer entsprechenden Ausbildung und über Nacht zu „Kindergärtnerinnen“ ernannt – immer mehr Kinder an und überforderte sie.

Das Tagesgespräch für Jung und Alt in der Gemeinde Vettelschoß – die erst um die 930 Einwohner zählte und in der jeder jeden kannte – waren die Kindergärten in Kalenborn und Vettelschoß, ohne sich näher für die eigentliche politische Zielsetzung der NSV zu interessieren, obwohl alle Vereine von den Nationalsozialisten bereits verboten und aufgelöst waren.

Als Ortsbürgermeister fungierte damals Johann Rüddel († 1975) aus Vettelschoß. Nicht alle Eltern, die ihre Kinder in die Kindergärten schickten, zählten zu den Mitgliedern der NSV. Andererseits schützte sie die Mitgliedschaft in der NSV davor, nicht mehr von der NSDAP „behelligt“ zu werden. Die Mehrheit unserer Bürgerinnen/Bürger waren zwar durchaus patriotisch eingestellt, aber noch lange keine überzeugten Nazis.

In zwei Zimmern im ersten Stock des Wohnhauses im „Alehohn“ (Im alten Hohn Nr. 5) in Vettelschoß mussten morgens von 08.00 bis 12.00 und nachmittags von 14.00 bis 17.00 Uhr zeitweise 32 bis 33 Kinder betreut werden. Die Eltern zahlten in der Woche für jedes Kind 50 Reichspfennige.

In Ermangelung an Spielsachen wurden Sand- und Gemeinschaftsspiele sowie – wenn das Wetter es erlaubte – Wanderungen in die nähere Umgebung („Aufs Schmalscheid“ oder „In die Hähn“) unternommen und versucht, die Kinder auf die heimische Pflanzen- und Tierwelt aufmerksam zu machen. Beliebt war – wenn „Schmuddelwetter“ herrschte – auch das Vorlesen oder Nacherzählen von Märchen in den „vier Wänden“ des Kindergartens.

Kindergärtnerin der ersten Stunde in Vettelschoß war Trudl (Trudi) Lenzgen (* 08.06.1921 in Wattenscheid, verheiratete Homscheid, † 08.10.2003 in Linz) aus Kalenborn, Alte Schulstraße 2. Mit 17 Jahren wurde sie mit dieser Aufgabe betraut. Als angeheiratete Nichte ihres Onkels (Anton Knopp) aus der „Hüvvelzeck“, dessen Ehefrau aus der Familie stammte, die man „die Änns“ nannte) schien sie so sehr die „Vetterlesgunst“ zu belasten, dass sie drauf und dran war, das „Handtuch zu werfen“ und nicht nur ihre Verwandtschaft zu enttäuschen.

Von der NSV wurden ihr zunächst 10 und später 80 RM im Monat gezahlt. Als Trudl Lenzgen für 3 ½ Monate den verkürzten Reichsarbeitsdienst (RAD) – regulär waren sechs Monate abzuleisten – mit ihrer „geliebten“ Tätigkeit im Kindergarten tauschen musste, hatte sie Johanna Klein aus Vettelschoß (Witwe von Willi Schumacher aus Willscheid) zu vertreten.

Die spätere Helferin und auch Nachfolgerin der Trudl Lenzgen – sie gab wegen Schwangerschaft (1943/1944) und der Geburt ihres ersten Kindes die Tätigkeit als Kindergärtnerin auf – wurde Elisabeth Lehmann (†) aus Vettelschoß. Durch die Kriegsereignisse mussten die Kindergärten in Kalenborn und Vettelschoß – zum allgemeinen Bedauern der Kinder und Eltern – im Spätherbst 1944 endgültig geschlossen werden.

Kurzfristig in die Bresche sprangen die in Köln am 09.07.1943 ausgebombten und evakuierten Schwestern des Ursulinen-Klosters, die im Pfarrhaus in Vettelschoß eine vorläufige Bleibe gefunden hatten und im „Pfarrsälchen“ eine überschaubare Kinderschar „hüteten“.

Es war vor allem Schwester Carola, die den Kindergarten in Vettelschoß leitete. Sie wurde unterstützt von Gerti Neifer (verheiratete Mies, †) und Anna Manns (verwitwete Spitz) aus Vettelschoß. Auch nach den schlimmen Kriegstagen wurden dort Kinder durch die Nonnen „verwahrt“, bis sich die Ordensfrauen am Ostermontag (22.04.1946) wieder ins Mutterhaus nach Köln zurückzogen.

Eine Zeit lang wurde der Kindergarten von Anna Manns und Gerti Neifer weitergeführt. Doch als Dr. Dr. Peter Eck, der spätere (20.05.1947) erste Pfarrer von Vettelschoß, ins Pfarrhaus einzog und seine Haushälterin (Helene Reuschenbach) dort die Regie zu führen begann, soll für den Kindergarten und vorübergehend ein Zimmer für einen Junglehrer (auch im benachbarten „Pfarrsälchen“) kein Platz mehr gewesen sein. Denn in der Lehrerwohnung, die zur Beseitigung der Kriegsschäden heran stand, tropfte es dem „Flüchtling“ auf die Bettkante und je nach Windrichtung des Regens musste er die „Ami-Dosen“ anders platzieren, damit der Schulsaal nicht feucht wurde.

Dem Vernehmen nach wurde das „Pfarrhaus“ – eine eigentliche „One-Man-Show – zusätzlich von gewissen unbedarften „Pastoren-Flüsterern“ und Frömmlern aus dem Gemeindegebiet suggeriert, die nach wie vor der Meinung waren, die Kinder seien ausschließlich von den Müttern zu erziehen und die älteren Mädchen gehören von alters her an den Herd!

Von Trier war der Studienrat i.R. bereits am 07.06.1946 mit der verfügten Versetzung nach Vettelschoß schriftlich und ausdrücklich gebeten worden, die Ursulinen im großräumigen Pfarrhaus mit den zwölf frisch renovierten Zimmern und dem ausgebauten Pfarrsaal weiter wohnen zu lassen.

Dr. Dr. Peter Eck wirkte in Vettelschoß als Seelsorger offiziell vom 04.06.1946 bis 01.05.1959. Er ließ sich emeritieren, verzog mit seiner „Perle“ nach Rheinbrohl und ist dort am 07.09.1965 verstorben.

Der Pfarrer hatte seine Probleme insbesondere mit Kalenborn wegen der Errichtung der dortigen Marienkirche (Siehe unter http://mhhmohr.cadae.de „Die Kalenborner Marienkirche wurde am 17. August 2008 ein halbes Jahrhundert alt“), aber auch die Gemeinde Vettelschoß mit ihm.

Denn bereits am 12.08.1949 meinten die Gemeindeväter (Johann Schiefer, Oberelsaff; Matthias Buchholz, Vettelschoß; Peter Kurtenbach, Vettelschoß; Peter Homscheid, Kalenborn; Philipp Frings, Willscheid; Peter Weinberg, Oberwillscheid; Johann Kröll, Vettelschoß; Matthias Menzenbach, Kau; Anton Fuchs, Kalenborn; Johann Buchmüller, Kau; Heinrich Mohr, Vettelschoß; Konrad Neifer, Kalenborn; Jakob Kretz, Vettelschoß; Heinrich Schütz, Kalenborn; Willi Schumacher, Willscheid) unter Bürgermeister Johann Kröll aus Vettelschoß: „Die Gemeindevertretung fasst den Beschluß bezügl. der wiederholten unberechtigten Angriffe (von der Kanzel während der Gottesdienste) des Hochw. Herrn Pastor Dr. Eck die bischöfl. Behörde in Kenntnis zu setzen.“

Eigentlich wollten die Schwestern der Ursulinen aus Köln in der Gemeinde Vettelschoß einen neuen Konvent gründen, doch das scheiterte daran, weil zu der damaligen Zeit und so kurz nach Kriegsende im Gemeindegebiet kein geeignetes Objekt zu finden und ein Neubau aus Kostengründen illusorisch war. Der Wiederaufbau der zerstörten Gebäude (Schulen) und vor allem in Köln hatten absoluten Vorrang.

Als Trudl Homscheid geb. Lenzgen am 13.10.2003 in Vettelschoß zu Grabe getragen wurde, nahmen einstige Kinder des ersten Kindergartens in Vettelschoß von ihrer geachteten und geliebten Kindergärtnerin wehmutsvoll Abschied mit den Worten: „Tschüss, Tante Trudi“!

 

NSDAP, NSV, WHW

 

Die NSV war seit dem 29.03.1935 ein der NSDAP angeschlossener Verband mit deren regionaler Gliederung. In der Reichsleitung saß der „Reichswalter“ der NSV, der auch das am 13.09.1933 proklamierte WHW (Winterhilfswerk) leitete, dessen Einnahmen neben den halb freiwilligen Beiträgen der im Jahre 1938 um die 11 Millionen zählenden Mitglieder die Aufgaben der NSV finanzierten. Die Hilfen der NSV waren grundsätzlich als „Erziehung zur Selbsthilfe“ gedacht und sollten einen „möglichst hohen Leistungsstand des deutschen Volkes“ sichern.

Durch die NSV mit ihren etwa 1 Million ehrenamtlichen Mitarbeitern verloren die Träger der freien Wohlfahrtspflege (Rotes Kreuz, Caritas, Innere Mission) zunehmend an Selbständigkeit, die man schließlich in einer „Reichsgemeinschaft“ zusammenfasste.

Am 22.08.1944 machte die NSDAP die NSV schließlich zum alleinigen „Träger der Volkspflege“ und kompetent für die Gesundheitsfürsorge und -beratung, Kuren, Reihenuntersuchungen, Förderung notleidender Künstler, NSV-Bahnhofsdienst, Ernährungshilfe, Kinder- und Jugendpflege sowie Landerholung. Die stationäre Betreuung wurde oft auch zu politischen Schulungen genutzt.

Bereits im Dezember 1933 setzten in der Gemeinde Vettelschoß die Sammlungen für das WHW ein. Die Schulkinder von Kalenborn und Vettelschoß verkauften Abzeichen, führten Haussammlungen durch und pflückten eifrig „Wopelen“ = Blau- oder Heidelbeeren (von den Eltern eingeweckt), sammelten Kräuter sowie Altwaren aller Art zur Ablieferung an das WHW.

Auf Elternabenden wurde großzügig für das WHW gespendet. In den Kriegsjahren konnten durch das WHW des öfteren bedürftige Bürger der Gemeinde Vettelschoß mit Lebensmitteln, Kleidern und „Brennmaterialien“ (Holz, Kohle, Brikett, Koks) versorgt werden. Schon zu Weihnachten 1934 erfreuten sich um die 200 Personen aus dem Gemeindegebiet für die seitens des WHW gewährten Unterstützungen.

 

Episoden aus den ersten Kindergärten in Vettelschoß und Kalenborn

 

Johanna Schumacher kann sich noch gut an eine gottlob glimpflich ausgegangene Episode im ersten Vettelschosser Kindergarten erinnern, als sich ein Kind – es war die „Päntels Agnes“ (Agnes Buchholz verwitwete Teuner) aus Vettelschoß – zwei Glasperlen so weit in die Nase gesteckt hatte, dass sie mit den Fingern nicht mehr greifbar waren.

Geistesgegenwärtig „sprang“ die „Hobbykindergärtnerin“ zum Verbandskasten und beförderte mit Hilfe einer Pinzette die Perlen langsam – für das Kind schmerzhaft und sicherlich eine Lehre – wieder ans Tageslicht. In der Mittagspause „lief“ Johanna Klein schnell zur „Post“ in Vettelschoß, um die „Possstiena“ (Christine Prangenberg, † 1968) – das „Fräulein vom Amt“ bzw. die Telefonistin – zu bitten, durch Handvermittlung am „Klappenschrank“ den Arzt Dr. Fritz Rehdantz in Rottbitze zu verständigen, der im Laufe des Nachmittags im Pkw (lange Jahre neben dem Milch- und Postauto das einzige Privat-Vehikel auf den staubigen und holprigen Wegen und Straßen der Gemeinde Vettelschoß) zur Visite des Kindes im „Alehohn“ (Kindergarten) eintraf und vor allem der so genannten „Kindergärtnerin“ für ihr spontanes und richtiges Handeln ein besonderes Lob aussprach, das die Seniorin noch heute des öfteren erwähnt.

Und Margret Herschbach geborene Langenbahn aus Heimbach-Weis wusste mit Interesse noch aus der damaligen Zeit zu berichten, dass ihr Vetter Kurt (Prangenberg) nur in den Kindergarten in Kalenborn gehen wollte, wenn sie auch mit dabei war. Wenn die Sirenen vom Schmelzbasaltwerk heulten und Fliegerangriffe ankündigten, mussten die Kindergartenkinder mit gesenkten Köpfen durch den Straßengraben heimwärts gehen. Als eines Tages ein Trupp von Männern in Uniform und schwarzen Stiefeln den Kindergarten in Kalenborn besuchte, „forderten sie von uns“ ein lautes „Heil Hitler“, das mit Bonbons belohnt wurde, die „furchtbar klebten“.

 

Der erste Kindergarten in Kalenborn

 

In Kalenborn war der erste Kindergarten damals etwa zur gleichen Zeit und unter denselben einfachen Umständen wie in Vettelschoß eröffnet worden. Die erste Kindergärtnerin hieß Elfriede (Friedel) Rosenstein (verwitwete Dutz, †) aus Kalenborn und war erst 15 Jahre jung, als sie ihrer Kusine in Vettelschoß nacheiferte und die Eltern ihr die Kinder anvertrauten.

An Entgelt erhielt sie zuletzt monatlich 130 RM. Für ihre Sprösslinge zahlten die Eltern im Monat 1,20 RM. In der Regel gab es in Kalenborn zwischen 25 und 30 – zeitweise auch 35 und 40 – Kinder aus Kalenborn, Oberwillscheid, „Oberkalenborn“, Reifstein und Kretzhaus zu betreuen bzw. zu „behüten“. Dabei half der „Friedel“ ihre offizielle Vertreterin, nämlich Josefine Becker († 1996) aus Oberwillscheid.

Der erste Kindergarten in Kalenborn befand sich zunächst im Wohnzimmer des elterlichen Wohnhauses der Elfriede Rosenstein in der Bahnhofstraße 24 in Kalenborn und dann – bis zur Auflösung im Spätherbst 1944 – in einem zwei Zimmer umfassenden Steinbau – dem so genannten und längst abgerissenen „Büdchen“ – an der Ecke Tannenweg/Bucherfelder Weg in Kalenborn. Die schulpflichtigen Kinder waren, wenn kein Unterricht war, immer beim Spazieren dabei oder spielten mit den anderen Kindern zunächst im Hof der Rosensteins in Kalenborn. Die jungen Kindergärtnerinnen waren damals froh, eine sinnvolle Beschäftigung gefunden zu haben, die ihnen Spaß machte, aber auch sehr viel Arbeit abverlangte. Eine politische Beeinflussung oder Schulung soll es in der Tat nicht gegeben haben.

 „Us denne Pänz“ (Kinder) von damals, die alle älter werden, aber niemals alt sein wollten, wurden rasch „I-Döttzjer“ (Schulanfänger) und noch schneller gestandene „Leuk“ (Leute), die schon längst von ihren Enkeln mit Oma/Opa angeredet werden – resümierten die „Tanten“ von „anno dazumal“. Sie ließen die entbehrungsreichen Zeiten im und nach dem Zweiten Krieg kurz Revue passieren und waren voll des Lobes über die ersten Kindergärten in Kalenborn und Vettelschoß, die zwar als „Behelf“ eröffnet und Provisorien geblieben waren, aber zur Zufriedenheit aller „funktionierten“ und breite Anerkennung fanden.

 

Eine riesige Verantwortung für die Kindergärtnerinnen

 

Mit den derzeitigen Anforderungen – die prinzipiell an die Kindergärten und pädagogisch an die Erzieherinnen (Erzieher) gestellt werden – lassen sich die Verhältnisse von damals in keiner Weise vergleichen. Trotz alledem gilt den seinerzeitigen Kindergärtnerinnen für diese Pionierleistung in der Kinderbetreuung und vor allem für ihr persönliches Engagement zu danken. Sie waren „Praktikantinnen“ in minimal ausgestatteten Kindergärten, die sich autodidaktisch von der Pike auf im praktischen Berufsleben entsprechende Erfahrungen aneigneten und sich so zu ausgezeichneten Kindergärtnerinnen entwickelten.

Die Zeitzeuginnen erwähnten mit Stolz die ihnen erst später voll bewusst gewordene riesige Verantwortung, die man ihnen aufgebürdet hatte. Ihre Bezahlung war zwar gering, um so mehr aber wurde ihr Idealismus gefragt. – „Ich war abends immer fix und fertig“, meinten unisono die „Kindergartentanten“ aus Kalenborn, Willscheid und Vettelschoß.

Nach dem Zweiten Weltkrieg tat sich in der Gemeinde Vettelschoß hinsichtlich eines Kindergartens lange nichts. Nur kurz existierten kleine Werkkinderbetreuungsstätten in den Firmen Streif und Wenzel (Ledermoden) in Vettelschoß, die später ihr Inventar zur Verfügung stellten und sich auch finanziell an der Verwirklichung des Kindergartens (1974/1975) in Vettelschoß beteiligten.

Aber ansonsten wartete man 30 Jahre lang nach dem Theaterstück „Warten auf Godot“. – Dieser Titel ist zur Redewendung geworden und meint den Zwang zu langem, sinnlosem und vergeblichem Warten. Vielleicht würde man noch zuwarten bis Ostern und Pfingsten auf einen Tag fallen, wenn sich nicht damals einige Gemeinderatsmitglieder durchgesetzt hätten und das Kindergartenprojekt in der Gemarkung „Ob de Plätz“ mit einer besonderer Vordringlichkeit angegangen wären.

 

Die kommunalen Kindergärten in Kalenborn und Vettelschoß

 

Seit 1975 gibt es in Vettelschoß wieder einen Kindergarten. Die Planungen der Vettelschosser Gemeindeväter waren 1973 in ein konkretes Stadium getreten. Der Bau wurde schließlich 1974 durch die Firmengruppe von Hans Streif begonnen und im April 1975 fertiggestellt.

Unter großer Beteiligung und zur Freude der Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde Vettelschoß fand mit verschiedenen Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens die feierliche Eröffnung statt. Bei dem 10jährigen Jubiläum des Kindergartens in Vettelschoß im Jahre 1985 sind nochmals Paul Wenzel – der bis zur Fertigstellung des Kindergartens 1975 die Räumlichkeiten seines kleinen „Werkkindergartens“ in seiner Firma unentgeltlich zur Verfügung gestellt hatte – und dem ehemaligen 1. Beigeordneten Peter Mohr gedankt worden.

Er war 1974/1975 unermüdlich für die fristgerechte Fertigstellung des Kindergartens „im Einsatz“ und beteiligte sich persönlich und im Besonderen an der Gestaltung der Außenanlagen. Auf dem Kindergartenspielplatz ließ Peter Mohr ein aus einem Baumstamm geschnitztes Krokodil und die bis 1974 im Steinbruch des Willscheiderberges eingesetzte Diesellok (sie steht heute am Vereinshaus „Willscheider Berg“) als Spielgeräte aufstellen.

Am 01. Oktober 2003 wurde ein weiterer gemeindlicher Kindergarten – diesmal in Kalenborn – eröffnet, sodass 65 Jahre nach Eröffnung des ersten Kindergartens die Kids aus Kalenborn, Oberwillscheid, Reifstein und Kretzhaus wieder ihren eigenen Kindergarten besuchen können. Die offizielle Einweihung erfolgte aber erst im Frühjahr 2004.

Nach der Standortfestlegung 3 Jahre zuvor hatte man mit der Planung begonnen und den Bau zügig vorangetrieben. Das Kindergartenobjekt – aus den schon in Vettelschoß bewährten Bauteilen erstellt – mit dem Äußeren und der Inneneinrichtung (Mobiliar, Spiel- und Lernmitteln) dürfte letztlich um die 760.000 Euro gekostet haben. Die Kommune konnte aber mit Finanzmitteln des Kreises Neuwied (107.000 Euro) und des Landes Rheinland-Pfalz (64.000 Euro) rechnen.

 

„Die frühe Kindheit ist die lernintensivste Zeit“

 

Der Kindergarten hat heute als Institution der Jugendhilfe seine gesetzliche Grundlage im Jugendwohlfahrtsgesetz und in den Kindergartengesetzen der einzelnen Bundesländer. Er ist eine Einrichtung zur allgemeinen Förderung der frühkindlichen Bildung und Entwicklung drei- bis sechsjähriger Kinder bis zum Beginn der Schulpflicht mit einem klar umrissenen Erziehungs-, Bildungs- und Betreuungsauftrag. – „Die frühe Kindheit ist die lernintensivste Zeit. Versäumnisse können nur begrenzt wieder wettgemacht werden“ – steht auf der Agenda der Kultusministerkonferenz.

Dem begehrten und vielseitigen Beruf der Erzieherin (Erzieher) geht – nach erfolgreichem Realschulabschluss – eine vierjährige Ausbildungszeit einschließlich Praktikum und Besuch eines Fachinstituts für Sozialpädagogik voraus.

 

 

 

 

Quellennachweis:

 

  1. 1.http://mhhmohr.cadae.de („Vor 65 Jahren – Der Krieg war aus“). 

  2. 2.„Muttertag und Mutterkreuz“ – Der Kult um die „deutsche Mutter“ im Nationalsozialismus von Irmgard Weyrather. 

  3. 3.Schulchroniken von Kalenborn (1904 bis 1945) und Vettelschoß (1863 bis 1928) von Elisabeth Kretz geb. Steffen, Vettelschoß. In der Schulchronik von Vettelschoß sind die entsprechenden Seiten mit den Eintragungen in der Nazizeit entfernt worden. 

  4. 4.Freundliche Auskünfte von Elfriede („Friedel“) Dutz geb. Rosenstein, Kalenborn; Erzieherinnen des kommunalen Kindergartens in Vettelschoß; Matthias Ewenz, Linz; Margret Herschbach geb. Langenbahn, Heimbach-Weis; Trudl („Trudi“) Homscheid geb. Lenzgen, Kalenborn; Josefa Hoss geb. Jungheim, Vettelschoß; Elisabeth Lehmann, Vettelschoß; Elisabeth („Lisbeth“) Mohr geb. Heßler, Vettelschoß; Anna Schmidt geb. Stockhausen, Kalenborn; Johanna Schumacher geb. Klein, Willscheid; Anna Spitz geb. Manns, Vettelschoß. 

  5. 5.Protokollbücher der Gemeinde Vettelschoß vom 10.03.1890 bis 23.12.1963 (Stadtarchiv Linz). 

  6. 6.Internet. 

 

 

Bildnachweis:

 

  1. 1.Internet. 

  2. 2.Internet. 

  3. 3.Internet. 

  4. 4.Margret Herschbach geb. Langenbahn, Heimbach-Weis. 

  5. 5.Margret Herschbach geb. Langenbahn, Heimbach-Weis. 

  6. 6.Gertaliese Albers geb. Manns, Vettelschoß. 

  7. 7.Jakob Weiler, Bad Hönningen. 

  8. 8.Ansichtskarte, ungelaufen. 

  9. 9.Ansichtskarte, gelaufen, abgestempelt am 08.10.1898 in Cöln. 

  10. 10.Jakob Weiler, Bad Hönningen. 

  11. 11.Heinz Prangenberg, Vettelschoß. 

  12. 12.Margret Herschbach geb. Langenbahn, Heimbach-Weis. 

  13. 13.Margret Herschbach geb. Langenbahn, Heimbach-Weis. 

  14. 14.Margret Herschbach geb. Langenbahn, Heimbach-Weis. 

  15. 15.Margret Herschbach geb. Langenbahn, Heimbach-Weis. 

  16. 16.Ansichtskarte, ungelaufen. 

  17. 17.Ansichtskarte, gelaufen, abgestempelt in den 1950er Jahren in Kalenborn. 

  18. 18.Ansichtskarte, gelaufen, abgestempelt am 23.10.1937. 

  19. 19.Matthias Ewenz, Linz. 

 

 

Bildtexte:

 

  1. 1.Dr. med. Maria Montessori. 

  2. 2.Die Deutsche Bundespost gab 1951 eine Wohlfahrtsmarke der Serie „Helfer der Menschheit“ mit dem Bildnis von Johann Heinrich Pestalozzi heraus. 

  3. 3.F. W. Aug. Fröbel – eine Briefmarke (Wohlfahrtsmarke), die von der Deutschen Post 1949 aufgelegt wurde. 

  4. 4.Die erste Kirche in Vettelschoß. Sie war am 27.06.1900 der „Heiligen Familie“ geweiht, am 20.05.1947 zur Pfarrkirche erhoben, im Herbst 1974 abgerissen und durch die am 25.09.1977 benedizierte Pfarrkirche „St. Michael“ ersetzt worden. – Auch das nebenstehende Pfarrhaus (Baubeginn war im Frühjahr 1899) – das Bistum Trier sprach „von einem Prachtbau“ – wurde ebenfalls längst abgetragen bzw. musste einem Neubau weichen. Das Foto, vermutlich von um 1903/1905, erhielt Maria Langenbahn geb. Prangenberg großformatig am 09.07.1940 als Hochzeitsgeschenk. „Es wurde von ihr 1945 aus dem Trümmerschutt gerettet!“ 

  5. 5.Die Innenansicht der ersten Kirche „Heilige Familie“ in Vettelschoß. Auch dieses Foto, es muss nach dem 01.10.1922 entstanden sein, weil Vettelschoß erst zu diesem Zeitpunkt an das Stromnetz der „Kraftversorgung“ des Kreises Neuwied angeschlossen war, erhielt Maria Langenbahn geb. Prangenberg großformatig am 09.07.1940 als Hochzeitsgeschenk. („Es wurde von ihr 1945 ebenfalls aus dem Trümmerschutt geborgen!“) – Vorne links im Altarraum hängt die Vereinsfahne des 1907 gegründeten Arbeitervereins mit der Aufschrift „Katholischer Arbeiter-Verein Vettelschoss 1908“ und „Gegründet 1907“, die Rudolf Kurtenbach aus Vettelschoß kurz vor Abbruch der ersten Vettelschosser Kirche 1974 ersteigern konnte und die er 2010 als Dauerleihgabe dem Dorfmuseum in Vettelschoß zur Verfügung stellte. 

  6. 6.Das Foto zeigt Soldaten aus der zweiten Einquartierung von deutschen Landsern in der Pension von Josef Manns (Vettelschoß) am 10.03.1940 im Gespräch mit Elfriede Hecken und Gertaliese Manns. Im Hintergrund ist die altehrwürdige St.-Michaels-Kapelle von Vettelschoß zu sehen. Sie gab es schon vor 1550, wurde aber wegen der schweren Kriegsschäden 1945/1946 abgerissen. 

  7. 7.Vettelschoß nach dem Zweiten Weltkrieg. Das Foto „schossen“ Amerikaner aus der Sicht zwischen Michaelstraße 73 und 75 mit Blick vom „Fuckenhohn“ ins „Alehohn“ (Alten Hohn“). Es ist der Feuerwehrturm, gegenüber das Objekt, in dem sich der erste Kindergarten von Vettelschoß befand, das fensterlose Haus der „Kretz-Ann“ (Im alten Hohn 9) und der Schornstein von der einstigen Brecheranlage der Firma Uhrmacher (Christian Uhrmacher & Söhne) aus Oberkassel sowie Kirche/Kirchturm und ganz links der in den 1950er Jahren abgeholzte Fichtenwald zu erkennen. 

  8. 8.Die Kirche St. Ursula in Köln ist eine der zwölf großen romanischen Basiliken in der Altstadt von Köln. Sie ist der hl. Ursula geweiht. Eine Besitzumschreibung des Erzbischofs Gunthar (850 – 863, abgesetzt) erwähnt 866 erstmals ein Kanonikerstift; offenbar gab es zu dieser Zeit noch keine Stiftsdamen. Durch den Einfall der Normannen in Köln 881/882 wurde die Basilika beschädigt. Eine Schenkung aus dem Jahr 911 bezeugt die weitere Existenz des Stifts – unklar bleibt allerdings, ob zu diesem Zeitpunkt noch Kanoniker für das Kloster zuständig waren oder bereits Stiftsdamen. Eindeutig wird die Lage erst, als 922 die Damen des Gerresheimer Stifts vor einem Überfall der Ungarn nach Köln flohen und von Erzbischof Hermann I. von Köln (890 – 925) aufgenommen wurden. Dieser erneuerte den Altarbereich durch ein T-förmiges Monument mit 11 Bestattungsplätzen bzw. Reliquiengräbern sowie einer Nebenapsis. Die gewählte Zahl 11 könnte der Ursprung der genau 11 – oder später dann 11.000 – legendären Märtyrerinnen um die hl. Ursula sein. – Die Frauengemeinschaft der hl. Ursula („Compagnia di Sant'Orsola“) wurde 1535 von Angela Merici in Brescia (Italien) gegründet, die als erste Frau eine eigene Regel für ihre „Nonnen“ verfasste. Über Bordeaux und Lüttich kamen die ersten Ursulinen 1639 nach Köln. Die Schule der Ursulinen ist Kölns älteste Mädchenschule. Im Jahre 1999 übergaben die Ursulinen schließlich Schule und Kirche dem Erzbistum Köln. 

  9. 9.Die Schatzkammer in der St. Ursula-Kirche in Köln. 

  10. 10.So wie hier im zerschossenen Oberelsaff am oder nach dem 17.03.1945 sah es überall im Gemeindegebiet von Vettelschoß aus. – Trümmer, Schutt und skelettierte Wohnhäuser, Schuppen, Scheunen und Stallungen. Um die 70 bis 72 % der Wohn- und Wirtschaftsgebäude in der Gemeinde waren zerstört. 

  11. 11.Christine Prangenberg an ihrem Arbeitsplatz (Klappenschrank) als Telefonistin zwischen 1949 und 1958 in Vettelschoß. 

  12. 12.Elfriede („Friedel“) Rosenstein (die später verheiratete Dutz) und Josefine Becker wandern mit der ihnen anvertrauten Kinderschar an einem schönen Tag im Juli 1943 am Bahnhof in Kalenborn vorbei zurück zum Kindergarten. Im Hintergrund ist der so genannte Wasserturm zu sehen. Wer ist wer, der seine „Kindergartenbraut“ galant am Arm führte? Es war Heinz Jünger mit seiner Schwester Inge! 

  13. 13.„Friedel“ Rosenstein mit den Kindergarten-Kindern (1943/1944) unweit des Bahnhofes in Kalenborn. O.R.v.l.n.r.: Inge Saal; Heinz Jünger; Christel Ehl; Gertrud Neifer; Barbara Heinz; Mechthild Rohde; Erna Prangenberg; Hans Neifer; Werner Therre; Tante 'Friedel' (Rosenstein); M.R.v.r.n.l.: Hedi Jeick; Krimhild Jünger; Marianne Nonnen; Gretel Heinz; Gabi Hafner; Klaus Hafner; Leo Zilz; U.R.v.l.n.r.: Inge Jünger; Willi Saal; Peter ?; Margret Langenbahn; Kurt Prangenberg. 

  14. 14.Die Kindergarten-Kinder aus Kalenborn mit ihrer „Tante Friedel“ (Elfriede Rosenstein) beim Reigentanz. 

  15. 15.Ein Gruppenfoto des Kindergartens in Kalenborn mit „Tante Friedel“. 

  16. 16.Das frühere Bahnhof-Hotel mit Restaurant und Bundeskegelbahn von Peter Reufels in „Oberkalenborn“. 

  17. 17.Die Asbacher Straße, das ehemalige Kaufhaus (Gemischtwaren) von Ägidius Stockhausen in Kalenborn, Bahnhofstraße 8, und das Schmelzbasaltwerk in Kalenborn. Im Kaufhaus-Objekt befand sich von 1933/1934 auch die „Poststelle“ von Kalenborn. Am 01.08.1949 ging die „Poststelle“ von Ägidius Stockhausen an Anna Schmidt geb. Stockhausen (Tochter von Ägidius Stockhausen) über, die nach 39 „Postdienstjahren“ am 31.07.1988 in den wohlverdienten Ruhestand trat. Am 01.12.2003 wurde aus der „Poststelle“ in Kalenborn eine „Postservicestelle“. 

  18. 18.Kalenborn/Kretzhaus im Jahre 1937. 

  19. 19.Das umgebaute frühere Betriebsleitergebäude am Wöls- oder Willscheiderberg und heutige Vereins- oder Gemeindehaus „Willscheider Berg“ mit der Diesellokomotive und den zu Demonstrationszwecken zusammengestellten Basaltsäulen. 

 

 


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