|
Wahrscheinlich 1865 - wie am Hummelsberg - haben die Gebrüder Jan Goedkoop (Kaufmann und Reeder) und Wouter Goedkopp (Kaufmann und Steinbruchbesitzer) aus Amsterdam unter Beteiligung der Firma Dominikus Zervas Söhne aus Brohl bzw. Köln mit dem systematischen und manuellen Abbau des begehrten Basalts am ,Wölsberger Kegel` mit heimischen Arbeitern den Anfang gemacht. Einzige Werkzeuge waren Brechstange, Hammer, Meißel und ,,Schürreskaar`` (Schubkarren). Das Basaltgestein karrten ortsansässige Bauersleute mit zweirädrigen, dann vierrädrigen Ochsenkarren und Pferdefuhrwerken auf schlechten Wegen zur Schiffsverladung an den Rhein. Dort wurde es anfangs in kleine hölzerne Rheinkähne für das fast gesteinslose Holland verladen. Es fand zur Schleusen- und Küstenbefestigung sowie zur Trockenlegung der Zuidersee regen Absatz. Im Jahre 1884 waren am Wölsberg 47 Arbeiter mit 2 bis 3 Mark an Tageslohn beschäftigt.
Insbesondere die niederländischen Pläne zur Trockenlegung der Zuidersee von 1849 bzw. 1866 sowie die Gründung der Zuidersee-Vereinigung im Jahre 1886 und die ernsthafte Verwirklichung des ,Zuidersee-Werkes` machten den großen Bedarf an Basaltsäulen und -gestein erforderlich. Es musste ein 32 km langer Abschlussdeich mit Benutzung der ehemaligen Insel Wieringen von Nordholland nach Zurig in Friesland gebaut werden. So entstand das Ijsselmeer (Süßwassersee) durch Abdämmung der früheren Zuidersee, einer Nordseebucht, die sich im 13. Jh. nach verheerenden Sturmfluten gebildet hatte. Durch die Fertigstellung des Jahrhundertwerkes wurde die landwirtschaftliche Anbaufläche in den Niederlanden um 10 % vergrößert. Um diesen Anforderungen aus den Niederlanden gerecht zu werden, war es nötig, leistungsfähige Basaltsteinbrüche zusammenzuschließen. Die holländischen und deutschen Steinbruchbesitzer witterten das Geschäft ihres Lebens und ereiferten sich in der Bereitschaft zur Zusammenarbeit.
|